Alfons Oebbeke: 
Fotobearbeitung in Lightroom und Photoshop

Am 13. November ließ unser Fotofreund Alfons Oebbeke uns an seiner reichhaltigen Erfahrung in der Bildbearbeitung teilhaben. Noch bevor es aber richtig losging, empfahl er uns, unseren Arbeitsplatz und die verwendeten Programme mit all ihren Fenstern, Kurzwahltasten und Optionen zunächst einmal individuell auf unsere jeweilige Arbeitsweise einzurichten, so dass relevante Informationen immer im Blick sind und auf häufig benutzte Funktionen schnell zugegriffen werden kann. Dabei können mehrere Monitore oder auch ein überbreiter Monitor hilfreich sein. Interessante Erkenntnis in dem Zusammenhang: Man benötigt für den „zweitenLightroom-Bildschirm“ überhaupt keinen zweiten Monitor: Die schnelle Live-Vorschau in der 100%-Ansicht funktioniert auch bei einer Ein-Monitor-Lösung.

Wie uns Alfons gezeigt hat, verdient das Photoshop-Fenster „Eigenschaften“ einen festen Platz auf dem Monitor. Denn hier werden kontextsensitiv wichtige Parameter zur aktuellen Ebene anzeigt. Zudem können sie unmittelbar geändert werden. In dem Zusammenhang ein kleiner Tipp am Rande: Photoshop kann in numerischen Eingabefeldern auch rechnen! Anstatt also beispielsweise die neue Breite eines Bildes am Taschenrechner auszurechnen und dann in das Eingabefeld zu übertragen, kann man auch im Eingabefeld die aktuell angezeigte Größe um die Eingabe von „*2/3“ (ohne Anführungsstrichelchen) ergänzen, um das Bild um ein Drittel zu verkleinern.

Als nächstes wurde das Erstellen von Panoramen in Lightroom und Photoshop gezeigt und diskutiert: Während bei Lightroom das automatisch erstellte Ergebnis akzeptiert werden muss, erlaubt Photoshop individuelles Eingreifen, da die Software hier alle Teilbilder auf eigene Ebenen legt und maskiert.

Auffallend aufmerksam verfolgten die Fotofreunde die Ausführungen zur uralten Photoshop-Funktion „Ebenen mischen, wenn…“. Anders als beim Mischen der aktuellen Ebene mit der darunterliegenden Ebene über den globalen Wert „Deckkraft“, lassen sich zwei Ebenen mit den beiden „Mischen, wenn“-Reglern im Ebenenstil-Fenster sehr gezielt vermischen – und zwar in Abhängigkeit der Helligkeit bzw. der Grauwerte. Wichtiger Tipp dazu: Mittels [Alt]- bzw. [option]-Taste lassen sich die vier „Mischen, wenn“-Regler teilen, um weiche Übergänge zu erreichen.

Anhand des weißen Pfaus von Rudi Kottmann wurde besprochen, wie die KI – egal, ob lokal auf dem Rechner oder in der Cloud – heute in der Lage ist, Motiv bzw. Hintergrund zu erkennen. Eine Arbeit, die früher stundenlanges, stupides Stempeln und Maskieren erforderte, wird heute in wenigen Sekunden automatisch erledigt. Die Ergebnisse sind verblüffend und benötigen gegebenenfalls nur wenig manuelle Nacharbeit. Hilfreich dabei sind das „Objektauswahl-Werkzeug“ sowie „Auswählen und Maskieren“.

Apropos Stempeln: Unter dem Motto „Löschen ist das neue Stempeln“ wurde uns gezeigt, wie leicht störende Elemente mit dem „Lösch-Werkzeug“ passend ersetzt werden können. In dem Zusammenhang beeindruckte uns die „Reparatur“ eines kaputten Tellerrands.

Für mich am überraschendsten war die Funktion „Harmonisieren“: Wird eine Person oder ein Gegenstand wie z.B. ein Heißluftballon in ein Bild eingefügt, passt diese KI-Funktion auch den Lichteinfall und die Farben an. Unglaublich!

Erstes Fazit: Die Programme sind mittlerweile so leistungsstark, dass wahrscheinlich nur noch wenige Nutzer alle Funktionen kennen. So konnte jeder der Teilnehmer etwas für sich mitnehmen. Danke, lieber Alfons.

Zweites Fazit: Wie wir im Anschluss alle im gemeinsamen Austausch feststellen mussten, sind leider die Kosten für den Einsatz von generativen KI-Funktionen(vermutlich nicht nur) in der Adobe-Welt wenig bis gar nicht transparent. Es empfiehlt sich unbedingt, als Anwender von Lightroom und Photoshop (und weiteren Adobe-Programmen) das eigene „Credits“-Konto und das Datum für die monatliche Zurücksetzung auf den Ausgangswert unter adobe.com im Blick zu behalten.